Mach das FÖJ
gerade weil du schüchtern bist und noch nicht genau weißt, was du werden sollst.
Dann hast du noch mal ein Jahr Zeit, um an deiner Schüchternheit zu arbeiten und dich an Sozialkontakte zu gewöhnen.
Warum willst du nicht studieren? Du hast das immer als Kontras angegeben.
Wenn dir lernen und schriftliches Arbeiten nicht allzu schwer fällt, ist ein Studium aber gar nicht so schlimm. Und bei dir scheint es ja eher am mündlichen als am schriftlichen zu hapern.
Es gibt Studiengänge, da muss man viele Referate halten, aber je nach Fach kannst du auch mehrere Jahre studieren, fast ohne ein Wort zu sprechen.
Grundsätzlich gibt es im Studium keine mündlichen Noten für normale Mitarbeit, dich kann also keiner unvorbereitet zum Sprechen zwingen.
In einer Naturwissenschaft (vor allem etwas das viel mit Mathe zu tun hat, also Physik, Chemie...) musst du weder Hausarbeiten noch Referate machen, nur Aufgabenblätter lösen und abgeben, dazu Klausuren natürlich und so ca. jedes Jahr eine mündliche Zwischenprüfung, die wäre dann das schlimmste für dich.
Aber jede Uni bietet auch Kurse an, wie man Referate und Vorträge hält, das kannst du also lernen.
Wenn du etwas mit Tieren machen möchtest, wirst du um die Menschen nicht ganz drumherumkommen. Denn denen gehören ja die Tiere.
Eventuell vielleicht noch Pferdewirtin Schwerpunkt Zucht und Haltung, aber je nach Betrieb wirst du da auch die meiste Zeit mit Stallausmisten verbringen, und sonst auch mit den Pferdebesitzern sprechen.
Wenn du Biologie studierst, hast du tatsächlich sehr viele Möglichkeiten.
Wenn du später irgendwie Richtung medizinische Forschung gehst bzw. Gentechnologie, dann wirst du sehr viel mit Bakterien und Viren zu tun haben und hast den Menschenkontakt nur zu deinen Vorgesetzten, die dich nach Fortschritten fragen.
Alternativ könntest du auch im Ausland irgendwelche Tierarten beobachten und erforschen, ohne viel mit Menschen zu machen, allerdings musst du da erst mal die Stelle kriegen, und das geht nur, indem du entsprechende Organisationen ansprichst.
Gut bezahlt wird das auch eher nicht werden, da könntest du nur dann Geld verdienen, wenn du hinterher Vorträge über deine Forschungsergebnisse hältst, was dir ja schwer fällt.
Als Tierheilpraktiker oder Psychologe solltest du ein sehr großes Selbstbewusstsein haben und gut mit Menschen umgehen können, weil sie dich ja bezahlen müssen und da musst du erst mal deren Skepsis überwinden und souverän auftreten, damit du gebucht wirst.
Wenn du Tiermedizin oder Biologie studieren willst, musst du versuchen, deine Noten noch zu verbessern, sonst bekommst du keinen Studienplatz.
Auf diesen Studienplatz kannst du alternativ aber auch warten und in der Zwischenzeit noch das FÖJ machen, das sollte auch noch eine gute Alternative sein.
Weitere Möglichkeiten:
Heirate, lass deinen Mann den größeren Teil des Geldes verdienen und erarbeite dir mit einer privaten Hundezucht ein Taschengeld.
Bleib ein paarmal sitzen, sodass du noch etwas länger zur Schule gehst, und nutz die Zeit, um an deinen sozialen Fähigkeiten zu arbeiten ;-)
Oder du verzichtest auf die Sache mit den Tieren als Beruf und machst dir dafür privat einen kleinen Zoo mit deinen lieblingstieren auf.
Und arbeitest als Informatikerin, Mathematikerin, Chemikerin oder Physikerin, das sind alles Sachen, wo du keine soo gute Abinote brauchst und es auch nicht nötig ist, so viel zu sprechen, eventuell auch noch im Ingenieurbereich.
Vielleicht ist so als Übergangsjahr auch noch eine Möglichkeit, als Pferde Aupair auf irgendeinem Betrieb im Ausland mitzuarbeiten, da wirst du sehr viel mit Pferden machen können, aber musst vermutlich auch ausmisten.
Mehr fällt mir grad nicht mehr ein, aber hey, du hast auch noch zwei Jahre Zeit, um ein bisschen an deiner Kommunikationsfähigkeit zu arbeiten, und nutz ruhig so ein FÖJ, da kannst du auch nur von profitieren, selbst wenn du hinterher merkst, es ist nichts für dich, du hast eine Erfahrung gemacht und lernst daraus.
Und je mehr du aus eigener Erfahrung etwas weißt, was andere nicht wissen, umso leichter fällt es dir, da auch drüber zu reden, weil es ja keinen gibt, der das besser weiß und sich darüber lustig machen kann, wie du dich ausdrückst.