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Forum / Schule & Studium

Sind solche Veränderungen nach einem Auslandsaufenthalt normal?

Letzte Nachricht: 9. November um 17:31
S
secretgirl98
24.10.23 um 21:29

Hallo an alle,
ich bin 25 Jahre alt und studiere im 9. Semester BWL Tourismus. Ich hatte im 5. und im 6. Semester ein Auslandsaufentalt in Frankreich gehabt als Austauschstudentin im Rahmen des deutsch-französischen Doppelabschlussprogramms. Neben Berufserfahrungen (Praktikum im Hotel), fachlichen Kompetenzen (ein Semester an der Uni) und verbesserten Französischkenntnissen, habe ich bemerkt, dass ich mich stark verändert habe. Sogar meine Mutter hat das bemerkt. Hier ein paar Beispiele:

- mein Kleidungsstil: früher trug ich lässigere Kleidung und vorwiegend Hosen. Aber in Frankreich fing ich an öfters Kleider, Röcke zu tragen, elegantere Kleidung (z.B. wenig Muster, schlichter, Tweed Röcke, Fischgrätenmantel etc.) und elegantere Schuhe (z.B. Budapester Schuhe) zu tragen Löchrige Jeans trage ich seitdem nicht mehr. Tiefe Ausschnitte trage ich auch nicht mehr öfters, sondern selten. Mein Kleidungsstil und Modegeschmack hat sich komplett verändert. Ich liebe Pastellfarben und generell Farben, ziehe mich gerne elegant an und interessiere mich viel stärker für Mode und Designersachen und kaufe auch öfters second hand Kleidung.

-mein Aussehen: neben dem Kleidungsstil, schminke ich mich öfters (dezent). Ich gehe ohne Make up kaum raus (außer für Sport). Ich trage gerne Parfüm auf und kümmere mich viel stärker um mein Aussehen (Nasen-Op, Laserbehandlung wegen Körperbehaarung, Fitnessstudio). Seitdem ich mein Kleidungsstil und generell mein Aussehen verändert habe, hält man mich für eine Italienerin, Spanierin, Portugiesin oder gar Südfranzösin. Ich sehe angeblich gar nicht mehr orientalisch aus laut Aussagen mehrerer Freunden, Bekannten oder gar unbekannten Personen. 

- Ernährung: ich ernähre mich viel gesünder und koche viel öfters. Reis mit wenig Salz, öfters Fisch (vor allem Lachs), mehr Pfeffer, wenig fast food (z.B. vor meinem Aufenthalt war ich öfters in MC Donald's gewesen, jetzt sehr sehr selten), habe ein Interesse an Wein und Feingebäck gefunden.

- Charakter: viel selbstbewusster, risikofreudiger, weniger ängstlich, interessiere mich weniger für das Leben anderer (tratsche auch weniger), sondern viel mehr für mich selber, bin gleichgültiger geworden (ich renne niemanden mehr verzweifelt hinterher und interessiere mich für das Geschwätz anderer weniger), bin nicht mehr konfliktscheu und sage direkt meine Meinung, wenn etwas nicht passt, nehme Komplimente nicht mehr so ernst, bin entspannter und mache mir weniger Sorgen, angeblich auch frecher laut meiner Mutter, gehe gerne öfters raus (früher war ich eine 'couch potato' gewesen)

- Bezahlung: ich gehe öfters online shoppen, zahle viel öfters mit der Karte (davor habe ich fast nur bar bezahlt)

Findet ihr solche Veränderungen normal? Ich komme mir manchmal wie eine andere Person vor. Als ob mein 'altes ich' weg ist. Habt ihr euch auch sehr stark verändert nach dem Auslandsaufenthalt (egal welches Land)? Wenn ja, wie sehr und was? Freue mich auf eure Antworten und eine Diskussion.
 

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A
allover
09.11.23 um 17:31

Ich denke für junge Menschen ist so ein Auslandsaufenthalt schon ein einschneidendes Erlebnis, das einen auch verändern kann. Ob und wie stark hängt sicher von der jeweiligen Person ab. Es ist ja an sich schon eine besondere Situation in einem anderen Land mehr oder weniger auf sich selbst gestellt zu sein. Das kann das Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen durchaus stärken und viele neue Eindrücke können auch abfärben.
Dazu kommt aber auch, dass man sich üblicherweise auch so mit zunehmendem Alter weiter entwickelt, auch mal Ansichten oder den Kleidungsstil ändert, neue Leute kennenlernt, die einen auch beeinflussen können.

Insofern finde ich es völlig o.k., was du gerade erlebst So wie du schreibst siehst du es ja auch eher positiv und nicht als Problem. Wenn das bei anderen nicht so oder nicht so extrem ist, dann ist das genauso normal. Es gibt keinen Grund, dich an anderen zu messen.

Mir ist ein Fall bekannt, von einem sehr schüchternen und zurückhaltenden Mädchen. Sie hat sich nie besonders viel zugetraut und hatte noch viele Zweifel ob ihre Entscheidung richtig war, ein Jahr nach Amerika zu gehen. Irgendwann habe ich auf Facebook dann mal Bilder gesehen wo sie an einem Fallschirm hing...ein halbes Jahr vorher undenkbar... 

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