Hallo, Ihr Lieben!
Ich befinde mich seit min. zwei Semestern in einer tiefen Krise, was mein Studium angeht. Ich studiere Germanistik und Anglistik im 7. Semester und werde, sofern ich meinen Hintern wenigstens für ein halbes jahr noch einmal ordentlich hochbekomme, vermutlich in der Regelstudienzeit fertig werden. Nun ist es so, daß ich schon immer Germanistik studieren wollte, weil mich Literatur und Sprachwissenschaft schon immer begeistert hat. Ich lese unheimlich gerne gute Bücher und habe schon immer gerne "zwischen den Zeilen gelesen" und analysiert. Nur macht mir seit längerer Zeit das STudium überhaupt keinen Spaß mehr, alles kommt mir nichtig und dumm vor, und meine Interessen haben sich verändert. In so einer Lage war ich noch nie zuvor in meinem Leben, weil ich immer zielstrebig war und wußte, was ich wollte. Ich denke mir manchmal, ich hätte lieber eine Ausbildung gemacht oder stattdessen Medizin (wäre ich aber eh zu schlecht für) oder was Kreatives studiert, vielleicht auch Geologie. Aber eigentlich kenne ich kein wirkliches anderes Ziel, weil ich es mir einmal nicht erlaube, etwas anderes zu machen (bin ja fast fertig und werde zumindest das Studium zuende bringen) und andererseits kann ich es mir nicht leisten, weil ich nicht das Geld habe, meinen Lebensunterhalt UND Studiengebühren zu finanzieren. Ich kann mich auch kaum noch zum Lernen motivieren und hinke immer hinterher, was auch meinem SElbstbewußtsein schadet, weil ich mich so dumm fühle. Ich frage mich wirklich, wie ich meine Magisterarbeit schaffen werde, aber das MUSS einfach klappen.
Wenn ich fertig mit dem Studium bin,werde ich 24 Jahre alt sein, also eigentlich nicht zu alt, als daß ich noch eine Ausbildung in einem Beruf, der mir mehr liegt, hinterher schieben könnte. Ich weiß aber auch nicht, ob ich es mir leisten kann, eine Ausbildung zu machen, weil ich wegen meiner Eltern in eine eigene Wohnung gezogen bin (Vater hat mich psychisch fertig gemacht) und nicht weiß, ob man sich mit einem Azubi-Gehalt sowas überhaupt leisten kann.
Ich habe irgendwie das Gefühl, daß ich immer mehr neben mir stehe und gar nicht mehr ich selbst bin, nur noch funktioniere. Dabei war ich mal so lernbegeistert, immer motiviert und lebensfroh.. und irgend wie ist mir das im Laufe des Studiums alles abhanden gekommen.
Ich danke Euch dafür, daß Ihr Euch durch meinen Wirrwarr gekämpft habt.