Kinderärztin
Liebe Chiggeria,
dir scheint die Frage "Patientenkontakt" im Vordergrund zu stehen. Dies ist möglicherweise sehr verschieden. Ich könnte mir vorstellen, dass du als Kinderärztin in einer eigenen Praxis alle Möglichkeiten der Welt hättest, auf die Kleinen einzugehen. Vor allem, weil DU dann die Chefin bist und die Leitlinie vorgibst.
Ein anderer Aspekt ist der, dass ich immer jedem rate, seine intellektuellen Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Fordere dich, soweit es dir möglich ist! Ein hochkreativer Mensch sollte z.B. nicht an einer Ladenkasse stehen, sondern nach einem passenden Studium eigenverantwortlich arbeiten und sein Potential nutzen. Je weiter unten du in der Hierarchie stehst, um so weniger hast du die Möglichkeit, dich einzubringen. Wenn du die Fähigkeit nicht hast, wird es dir egal sein, aber wenn deine Ausbildung unter deinen Möglichkeiten geblieben ist, wirst du es immer bereuen. Ich kenne einige Steuerfachangestellte, Rechtsanwaltsgehilfinnen und Verkäuferinnen, die alle sehr intelligent sind und ihre Ausbildung mit links geschafft haben. Nur leider können sie jetzt nicht mehr wechseln (Familie) und sind aber im Grunde unterfordert mit ihren Aufgaben.
Ich würde auch niemals raten, von unten nach oben aufzusteigen (habe ich so gemacht, sehr aufwendig). Warum nicht sofort das Medizinstudium? Wenn du das nicht schaffst, kannst du immer noch nach unten wechseln. Nach oben ist dann sehr schwer, vor allem, wenn man es erst später merkt und dann schon Familie hat.
Versuch es einfach! Ein Studium hat noch keinem geschadet. Ich glaube vielmehr, dass es der eigenen Entwicklung zuträglich ist. Ein Studium verlang sehr viel Selbständigkeit und wenn du dich einmal durchgebissen hast, wirst du ziemlich stolz auf dich sein.
Alles Gute!