Natuerlich...
... gibt es das Postgeheimnis, immer. Der Fall hier ist etwas verworren, weil der Umschlag an die Firma adressiert war.
Ein ganz normaler Brief (egal von wem), ist an eine *Person* gerichtet, deshalb steht der Name auch oben, kann auch eine juristische Person sein.
Durch die Adresse wird der Post nur ein Hilfsmittel an die Hand gegeben, diese *Person* aufzufinden, nichts weiter. Wenn die Person an ihrer Arbeitsstelle leichter aufzufinden ist, und der Absender deshalb diese Adresse waehlte, stellt die Post dieser Person den Brief eben an der Arbeitsstelle zu. Der Arbeitgeber hat damit nichts, aber auch gar *nichts* zu schaffen.
Wie gesagt, kann er natuerlich verlangen (wenn er so doof ist), dass firmenrelevante Post auf seinem Schreibtisch landet. Dafuer kann aber nur der Empfaenger verantwortlich sein, nicht die Post selbst oder Mitarbeiter, die die Post bearbeiten. Alles andere ist illegal - wie z.B. auch das Lesen von emails von Mitarbeitern oder das Abhoeren von Telefongespraechen usw.
In einer vernuenftigen Firma ist das alles sowieso kein Problem und kann sehr locker gehandhabt werden. Wuerde z.B. jemand in unserm department einen an mich adressierten Brief aus meinem Postfach nehmen und dem Boss vorlegen, waer ich zwar ganz schoen verwirrt, wuerde aber auch keinen verklagen... ;) Kommt aber natuerlich sowieso nicht vor.
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