Hi,
ich bin momentan echt em verzweifeln. Ich habe gerade mein Abi gemacht und wurde vergangenen Samstag offiziell von der Schule veranschiedet.
Jetzt mache ich mir schon eine ganze Weile Gedanken, was ich mal machen könnte. Studieren oder Ausbildung? Obwohl mir gefühlsmäßig mehr nach einer Ausbildung ist, habe ich mich entschieden, erst mal das Studentenleben zu wählen. Die Entscheidung ist mir schon nicht leicht gefallen, aber ich habe mir einen Studiengang ausgesucht der meinen Interessen entspricht. Was ich daraus letztendlich mache, hängt ja dann von mir ab...
Naja, jetzt habe ich meine Eltern vor einigen Tagen über meine Entscheidung in Kenntnis gesetzt. Vorerst wurde das auch gut aufgenommen. Was heißt gut... Sie konnten erst mal nichts damit anfangen, ich habe es ihnen dann erklärt.
Am gleichen Abend telefoniert meine Mutter mit meiner Oma und erzählt der davon. Kurz darauf klingelt mein Telefon, meine Oma wollte mit mir reden. SIE habe ja immer gedacht, ich würde Tierärztin werden und das wäre doch der ideale Beruf für mich, weil ich doch so genial mit Tieren umgehen könne usw. Eine halbe Stunde hat sie auf mich eingeredet, ohne dass ich mal zu Wort gekommen wäre. Zum Schluss war ich ziemlich genervt und habe gemeint, dass ich Tiermedizin deshalb nicht machen kann, weil ich NIE NIE NIE ein Tier einschläfern könnte, selbst wenn ich ihm dadurch helfe.
Mein Vater hat mir gestern eröffnet, dass er eigentlich dachte, ich würde Jura studieren. Okay, ich gebe zu, mit diesem Gedanken habe ich sehr lange gespielt. Aber ich habe mich nie dafür entschieden... Dabei wirkte er so enttäuscht... Er hat ein Gesicht gezogen, als wenn ich ihm eröffnet hätte, dass ich beschlossen habe von nun an als Einsiedlerin irgendwo tief in den Wäldern zu leben...
Und zum krönenden Abschluss eben gerade meine Mutter. Sie habe mit dem Herrn Sowieso gesprochen (von dem hat sie eine unendlich hohe Meinung, der Typ is unantastbar *nerv*) und DER habe ihr gesagt, dass mein ausgewähltes Studium doch eigentlich gar nichts für mich wäre und dass man damit nie etwas erreichen könne. Sie meinte zu mir, dass der Herr Sowieso es für die beste Lösung halte, wenn ich auf eine Journalistenschule ginge, wo ich dann etwas Gescheites aus meinem sprachlichen Talent machen könne. Und sie selbst (meine Mutter) habe eigentlich auch gedacht, ich würde mal etwas mit Journalismus studieren.
Und wer fragt MICH?!?
Jeder sagt mir, was er sich für mich und meine Zukunft/Ausbildung vorstellt und was das beste für mich wäre. Dabei kommt niemand auf die Idee, mich mal zu fragen...
Ich bin so deprimiert... Habe schon gar keine Lust mehr, überhaupt zu studieren und der Gedanke des Einsiedlertums wird irgendwie immer schmackhafter...
Ich will das erste Semester doch einfach nur mal reinschnuppern. Schauen, was es gibt, wie das Studentenleben so ist und mich an die neue Situation gewöhnen.
Der Versuch, meiner Mutter genau das klar zu machen, ist vorhin gescheitert. Sie hat mich völlig verständnislos angesehen, große Augen gemacht und gemeint, dass sie alle doch nur das beste für mich wollten und dass ich doch nicht einfach so jetzt ein Semester lang nur rumgammeln kann. Aber DAS habe ich ja gar nicht gesagt und auch gar nicht vor...
Ich weiß nicht mehr, was ich will und ich weiß nicht mehr weiter....
Unglückliche Grüße, EisUndFeuer