Hallo zusammen,
ich brauche dringend euren Rat. Mir gehts es momentan ziemlich beschissen, ...was an meinem Job liegt. Und ich weiss einfach nicht, was ich machen soll.
Ich bin 22 Jahre alt und habe letztes Jahr im Juli meine Ausbildung beendet. Da mich mein Ausbildungsbetrieb nur übergangsweise übernehmen konnte, habe ich mich natuerlich beworben und dann auch sehr kurzfristig 2 Wochen nach Ende der Ausbildung meinen neuen Job angefangen. Im Nachhinein denke ich, dass ich das nicht so hätte überstürzen sollen. Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer... Ich habe mich nach dem Vorstellungsgespräch jedoch richtig auf den Job gefreut. Es klangt alles sehr positiv und ich war guter Dinge. Leider hielt das nicht allzu lange an... Nach spätestens 2 Monaten war mir absolut klar, dass ich schnellstmöglich einen neuen Job brauche!
Es war so, dass mit mir zusammen noch zwei Leute angefangen haben; beide ebenfalls gerade frisch mit der Ausbildung fertig. Und aus uns wurde in der Firma ein neues Team gegründet! Das Problem ist, dass einfach VIEL ZU WENIG zutun ist!!! Von 8h Arbeit langweile ich mich ca 6h zu tode!! Und das 5 Tage die Woche!!! Ausserdem geht mein Aufgabengebiet (wenn denn mal Arbeit vorhanden ist) in eine komplett andere Richtung als ich mir vorstellt hatte, und als mir beim Vorstellungsgespräch erzaehlt wurde. Und das nervt mich total!!! Mit meiner Ausbildung hat mein jetziger Job absolut gar nichts mehr zutun. Damit hat mir meine Ausbildung richtig Spass gemacht!! Und eigentlich wollte ich auch in der Branche bleiben. Und mit diesem ständigen "Zeitabsitzen" komme ich überhaupt nicht klar!!! Das macht mich so agressiv....dass ich an manchen Tagen im Büro so einigen Leuten einfach nur an den Hals springen möchte... oder einfach nur losheulen möchte!!!! Dazu kommt, dass ich Abends nach der "Arbeit" immer total kaputt bin und mich zu überhaupt nix mehr aufraffen kann...! Kein Wunder, wenn mein Kreislaut den ganzen Tag gegens einschlafen kämpfen muss!!
Das alles zieht mich total runter... Abends bin ich häufig nur noch am heulen ...und am grübeln wie das weitergehen soll. Jeden Morgen stehe ich mit dem gleichen scheiß Gefühl auf. Bin morgens schon total genervt.. nur weil mich die Gewissheit ankotzt, gleich zur Arbeit zu fahren um dort dann wieder meine Zeit abzusitzen und noch mehr gefrusstet zu sein! Ich lebe mit meinem Freund zusammen....und er ist der Arme, an dem ich all meine Wut auch noch auslasse!!! Ich hab Angst einfach alles kaputt zu machen...
Dabei habe ich mich so auf die Zeit nach meiner Ausbildung gefreut!! Endlich keine Lernerei mehr.... und endlich kein Azubi-Gehalt mehr!! Ich dachte, dann kann ich mein Leben erstmal richtig genießen. Ohne irgendeinen Druck durch Lernerei,...Bewerberei....usw...
Seit nem halben Jahr bin ich mich schon wieder am Bewerben. Leider ohne jeglichen Erfolg... Leider sieht es in der Branche absolut mies aus. Und irgendwie bin ich bei der Stellenauswahl nun auch was genauer geworden. Schließlich will ich bei nem Jobwechsel nicht wieder nach 2 Monaten feststellen, dass das absolut nicht so läuft, wie ich mir das vorgestellt hatte.. Und dann geht der Stress wieder von vorne los. nach der Ausbildung hatte ich totale Panik Arbeitslos zu werden. Und hab quasi den erstbesten Job genommen, der mir angeboten wurde...! Was vielleicht ein Fehler war.
Ich weiss einfach nicht mehr, wie es weitergehen soll. Wäre es nach mir gegangen, haette ich den Job nach spätestens 3 Monaten gekündigt. Aber da gibt es ja immer Leute, die einem dann gut zureden. "So schlimm kann es jawohl nicht sein"... "Lieber zuwenig Arbeit, als zuviel"..."Sei froh, überhaupt einen Job zu haben".
Und in gewisser Weise haben sie ja auch Recht. Natuerlich sollte ich eigentlich froh sein, überhaupt einen Job zu haben... aber wenn dieser Job mich und mein komplettes Leben nur runter zieht... Und mich total depressiv, gefrustet und agressiv macht....!??! Und zuwenig Arbeit ist definitiv nicht besser als zuviel! Aber ich glaub das kann man nur verstehen, wenn man diese Zeitabsitzerei schonmal selber mitgemacht hat. Eine einzige Freundin von mir versteht mich!! Denn sie hat so einen Job vor ein paar Jahren selber mal gehabt... und sie hat nach 3 Monate gekündigt!!!
Ich weiss nicht, ob es einfach mal Zeit sein sollte an MICH zu denken?!?! Immer versuche ich es den Menschen in meiner Umgebung recht zu machen. Das zutun, was sie von mir erwaten. Aber geht es hier nicht um MEIN LEBEN??? Bin ich es nicht, die mit dieser Situation leben und klarkommen muss??? Und das kann ich einfach nicht mehr. Am allerliebsten würde ich sofort kündigen und dann halt erstmal ein paar Monaten mit nem 400 EURO Job weitermachen (Tankstelle, Sonnenbank oder so) und mich weiter bewerben. Aber wenn ICH als Arbeitnehmer kündigen würde, würde ich natürlich kein Arbeitslosengeld bekommen. D.h. ohne die Unterstützung meines Freundes oder meiner Eltern könnte ich überhaupt nicht klarkommen...
Ausserdem ist da natuerlich immer die Angst im Hinterkopf keinen neuen Job zu finden.... Und dann???
Andererseits .... ich bin doch erst 22 Jahre alt. Wenn ich jetzt nichts an der Situation ändere, wann dann???? Momentan bin ich doch noch jung.... da dürfte es doch nicht so schwer sein einen neuen Job zu finden, der vielleicht auch in eine etwas andere Richtung als meine Ausbildung geht... aber trotzdem Spass macht. Ich bin nicht darauf aus groß irgendwie Karriere zu machen oder so. Ich möchte einfach nur einen Job der mir Spass macht und auf den ich mich morgens freue... und ich abends zu Hause daran denken kann, was ich an dem Tag alles gemacht/erreicht habe. Ich würde ja auch irgendeine Weiterbildung oder Umschulung oder ähnliches machen. Aber mit diesem scheiß Job an der Backe, habe ich das Gefühl zu überhaupt nichts zukommen. Mir fehlt einfach die Zeit um mich vernünftig über verschiedene Möglichkeiten zu informieren.
War von euch jemand schonmal in einer ähnlichen Situation???? Hat jemand vor lauter Frust den Job gekündigt ohne einen neuen festen Job in Aussicht zu haben??? Wie gings bei euch dann weiter? Oder wer hat einfach nur einen guten Rat für mich?!!?
Danke fürs Lesen ... und die Hilfe. Diesen Frust einfach einmal runterzuschreiben tat schonmal verdammt gut.
Viele grüße
DEYA