In Antwort auf koellegoerl
Hihi, in der Tat...
ja, ist schon aufwühlend so ein Thema. Ich finde der Staat kann in der Tat auch was dafür, sowas sollte schlichtweg nicht erlaubt sein!
Klar reißt man sich zusammen, weil man den Job halt unbedingt machen will. Gibt noch sowas wie Menschen, die ihren Job lieben...
Und das wird ausgebeutet - mein Lieblingsthema...
Ich habe drei Jahre lang eine Ausbildung gemacht, bei der es im dritten Jahr dann doch 300 euro gab. Wir haben uns alle gefragt, wie sowas überhaupt noch möglich ist, und uns zum Teil bei der HWK, Schule etc. beschwert, aber wie gesagt, es interessiert ja keinen. Immer mit dem Argument, wie du auch sagst - selbst schuld...aber wenn man`s nicht selbst macht, stehen 20 Leute vor der Tür, die den Ausbildungsplatz unbedingt haben wollen und man selbst steht ohne da...
Mein Arbeitgeber hatte mir noch nichtmal das Monatsticket bezahlt, das ich brauchte um dorthin zu kommen(60 euro im Monat)...für die 300 durfte ich aber 60 Stunden die Woche arbeiten-Schule kam noch oben drauf, ich hätte keine Zeit gehabt noch zu jobben. Nur war ich damals in der Situation, dass eben meine Eltern die Wohnung bezahlt haben, jeder zweite aus meinem Jahrgang hat Förderung bezogen.
Von daher, ruhig ein bißchen Druck machen...
LG, koellegoerl (wieder abgeregt...
)
Noch was...
solche Löhne sind wahrscheinlich Überbleibsel aus der Zeit, wo die Lehrlinge noch freie Kost und Logie hatten, oder mit 15 nach der Hauptschule die Ausbildung begonnen.
Nur sind die Zeiten heute etwas anders und es wird nichts angepasst. In meiner Ausbildung waren alle um die Mitte 20. Da wird gar kein 16-jähriger, der dieses Privileg Hotel Mama genießt, genommen.
Und leider sind auch die Wohnverhältnisse nicht mehr entsprechend. Nicht jeder hat ein großes Haus, wo das Kind dann im Einliegerappartment hausen kann. Mit Mitte 20 in der 3-Zimmer Wohnung der Eltern zu leben geht ja nun gar nicht!
Wenn man aus dem Grund der finanziellen Schwierigkeiten heraus dann keine solche Ausbildung annimmt, wird man hier doch auch gleich verschrieen.
Ich finde es schade, dass solche Verhältnisse mal eben einfach so akzeptiert werden, die Schuld immer bei den armen 5chweinen liegt, die arbeiten wollen, aber nicht über die Runden kommen, anstatt mal zu hinterfragen, ob das alles so seine Berechtigung hat.
Ganz ehrlich, ich stände auch sofort auf dem Amt. Soll der Staat für gute Jobs sorgen! Dafür bezahl ich auch Steuern. Wenn ich in einer Notlage bin, hat er mir zu helfen, oder sich eben komplett rauszuhalten.
Die hochgelobten, amerikanischen Verhältnisse in der Beziehung haben wir hier einfach nicht, das fängt bei der Wohnungssuche an. Meine Cousins ziehen ständig um für Jobs, nur bekommen sie eine Wohnung gestellt und das ganze System ist vereinfacht. Nicht wie hier, wo man zig Anrufe tätigen muß, immer was schief geht, weil ein Sachbearbeiter es verpennt hat. Muß man auch mal so sehen. Hier kannste aber selber schauen, wie du das machst pünktlich am Arbeitsplatz zu sein...
Letztes Jahr hatte ich auch zwei Jobs und ehrlich, ich fand das echt kompliziert! Von wem brauche ich wann eine Einverständniserklärung, wie mach ich das mit der Steuer, pipapo...
Auch vereinfachen, Feierabend! was geht meinen Arbeitgeber an, was ich mit der restlichen Zeit tue? Und wenn ich meine 24 Stunden zu arbeiten, solange es meine Leistung nicht beeinträchtigt, hat es wirklich wurscht zu sein!
Traurig, dass hier alles so geschluckt wird...
Bis dahin, koellegoerl
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